Pik As – Notunterkunft für Obdachlose


Das Pik As ist nicht nur die größte Notunterkunft für obdachlose Männer in Hamburg, sondern auch die älteste Einrichtung dieser Art in Deutschland.

Das Gebäude in der Neustädter Straße 31 wurde bereits 1913 eröffnet – ursprünglich als „Polizei-Asyl“ (P.As), um Obdachlose zu kontrollieren und für Ordnung zu sorgen. Die Polizei brachte damals das sogenannte „Lumpenproletariat“ hierher, woraus sich später der Name Pik As entwickelte.

Anfangs fanden hier weniger als 300 Männer Zuflucht. Doch mit der Weltwirtschaftskrise 1929 stieg die Zahl auf rund 1.600 an.

Während der NS-Zeit wurden viele Bewohner verfolgt und in das Konzentrationslager Neuengamme deportiert. 17 Stolpersteine vor dem Gebäude erinnern heute an diese Opfer und mahnen uns, die Vergangenheit nicht zu vergessen.

Wie es weiter ging…

Im Jahr 2003 gründeten zwei Sozialarbeiter aus dem Pik As den Förderverein Pik As e.V., da sie der Ansicht waren, dass den Besuchern der Unterkunft mehr geholfen werden müsste. Bis heute macht der Verein genau das und hilft regelmäßig mit Essensausgaben, Krankentransporten, Ämterlotsen und weiteren wichtigen Dienstleistungen.

In den 1960er Jahren gab es noch große Schlafsäle – heute sind es kleinere Zimmer mit vier bis sechs Betten. Derzeit wird das historische Gebäude saniert und soll bis Anfang 2026 fertiggestellt sein. Danach müssen sich die bis zu 330 Männer nur noch Zwei- bis Dreibettzimmer teilen.

Doch das Pik As bleibt eine Notunterkunft – mit allen Einschränkungen, die damit verbunden sind. Einlass ist es erst ab 17 Uhr, morgens müssen alle wieder hinaus. Essen gibt es nur als Spende von der Hamburger Tafel oder dem Förderverein.

Wer länger bleibt, muss zur Sozialberatung. Dort wird geprüft, ob ein Anspruch auf Sozialleistungen besteht. Falls nicht – was oft Menschen ohne deutschen Pass betrifft – werden sie an andere Stellen verwiesen und dürfen nicht länger im Pik As übernachten.

Diese Einrichtung zeigt was wir als Gesellschaft bereit sind für die Ärmsten in unserer Stadt / unserem Land (aus) zu geben.

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