Hamburg ABC: Bunker


Hamburg entdecken von A bis Z, das mache ich mit dem Hamburg ABC. Zu jedem Buchstaben gibt es ein Thema, eine Person oder einen Ort, den ich mir mit einem kleinen Stadtrundgang genauer anschaue. Diesmal geht es um das B wie Bunker.

  • Im zweiten Weltkrieg wurden in Hamburg die meisten Bunker errichtet
  • zum Kriegsende gab es 1.051 Anlagen
  • in 2018 gab es noch 650 Anlagen
  • ungefähr 39 Bunker stehen unter Denkmalschutz
  • die meisten befinden sich unter der Erde

Ein kurzer Überblick zur Entstehung der Bunkern

Im zweiten Weltkrieg begann ab Oktober 1940 der Bunkeraufbau massiv und in Hamburg wurden mehr als in allen anderen Städten erbaut – die meisten davon unterirdisch. Grund war ein Sofortprogramm der Nationalsozialisten um die deutschen Städte vor Bombenangriffen zu schützen und in Hamburg besonders die kriegswichtige U-Boot- und Ölindustrie.

Zum Kriegsende gab es noch 1.051 Bunker, einige dienten als Notunterkünfte für ausgebombte oder geflüchtete Menschen. Die Alliierten konnten nach dem Krieg nur 25 Bunker entfestigen, sodass 1950 immer noch 1.026 existierten. Erst über die Jahre wurden viele Bunker umgenutzt oder abgerissen, um Platz für Wohn- und Gewerbenutzung zu machen. Heutzutage gibt es noch ungefähr 650 Bunker, ungefähr 39 stehen davon unter Denkmalschutz.

Hamburger Bunker – unbeachtet im Alltag

Die meisten von uns werden im Alltag die Bunker wohl eher nicht beachten und sogar öfters an den Eingängen von Tiefbunkern vorbei gehen ohne zu ahnen welche Zeugen einer dunklen Zeit uns da die Geschichte aufzeigen.

Ich habe mich auf einen kleinen Stadtrundgang gemacht und nehme Euch hier nun mit auf diese kleine Erkundungstour.

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1.) Hochbunker Allende-Platz
Dieser Bunker wurde 1941/42 teilweise auf dem Grundstück der zerstörten Bornplatz Synagoge erbaut. Die Synagoge wurde 1906 eingeweiht und in der Reichsprogromnacht 1938 verwüstet und 1939 auf Kosten der jüdischen Gemeinschaft abgerissen.

2.) Flaktürme
Um Hamburgs Luftraum im 2. Weltkrieg zu schützen wurden zwei Flaktürme erbaut: Flakturm Feldstraße (St. Pauli) wurde 1942 und Flakturm Neuhöfer Straße (Wilhelmsburg) 1943 so wie viele Bunker von Zwangsarbeitern erbaut. Die dazugehörigen Leittürme existieren heute nicht mehr.

3.) Tiefbunker
In der Innenstadt ist wohl jeder Hamburg Bewohner/Besucher schon an Tiefbunker vorbei gelaufen. Am Hauptbahnhof und Spielbudenplatz sind die bekanntesten, aber es gibt am Straßenrand auch solche Eingänge, die aussehen als wenn es hier zu einem Keller geht und dann ist es ein Bunkereingang.

4.) Bismarck Denkmal

Der Sockel des Bismarck Denkmals wurde 1939-41 als Bunker umgebaut. Dafür wurde 2.200 Tonnen Beton genutzt. Das Denkmal wird gerade saniert und für die Zukunft auch geführte Touren ins Innere ermöglicht. Dabei soll in einem Vorraum auch die Geschichte des Denkmals aufgezeigt werden.

5.) Zombeck-Türme
Der nach dem Konstrukteur Paul Zombeck benannte Rundturm wurde aus Beton gebaut und meistens mit Rotklinkern verkleidet um unauffälliger in den Wohngegend zu sein. Die meisten stehen in der Nähe von Bahnhöfen, da sie damals die Fahrgäste schützen sollten. Neun gibt es heute noch, die alle unter Denkmalschutz stehen. Der Zombeck-Turm Vorsetzen 70 ist wohl der am bekanntesten in Hamburg.

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Wer gerne Hamburgs Bunker einmal besichtigen möchte, kann dies mit einer geführten Tour machen von Hamburger Unterwelten e.V. oder unter-hamburg e.V. (sind zwei unterschiedliche Vereine).

Es gibt auch ein Bunkermuseum in Hamburg, dass aber nur auf Voranmeldung besucht werden kann.

Wer gerne mehr lesen möchte findet auf Wikipedia viel und auch dieser Artikel vom NDR ist sehr lesenswert.

Macht Ihr manchmal auch Touren durch Eure Stadt? Sind für Euch die Bunker im Alltag noch präsent?

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